Der Antrag ist abgegeben, die erste Prüfung haben wir hinter uns gebracht: Seit dem 1. Januar 2013 müssen wir die Auflagen des Bio Zertifikats erfüllen. In den nächsten zwei Jahren durchläuft unser Betrieb die sogenante Umstellungsphase, in der wir die Auflagen des Biologischen Landbaus erfüllen müssen, uns aber noch nicht als Bio Betrieb bezeichnen dürfen. Viel mussten wir nicht verändern, das hat die erste Prüfung ergeben. Das HIAP Program, an dem wir seit einigen Jahren teilnehmen, stellt ähnlich strenge Auflagen. Für das Bio Siegel dürfen wir nun zusätzlich nur noch Rinder und Futter aus Biobetrieben kaufen und ausschliesslich Bio Gewürze für die Wurstherstellung verwenden.
Unser Betrieb wurde in der niedrigsten Risikoklasse eingestuft, das bedeutet, wir bekommen ein bis zweimal jährlich eine Betriebsprüfung. Zusätzlich werden 20 bis 30% der Betriebe ein weiteres Mal unangekündigt inspiziert.
Was sich hinter dem Begriff biologische Landwirtschaft verbirgt, was das Ziel ist und was es für den Verbraucher bedeutet, ist auf der Homepage der Europäischen Kommision kurz und bündig erklärt: Die biologische Landwirtschaft versorgt Sie, den Konsumenten, mit frischen, geschmackvollen und authentischen Lebensmitteln, wobei gleichzeitig natürliche Lebenskreisläufe respektiert werden. Um dies zu erreichen, minimiert die biologische Landwirtschaft den menschlichen Einfluss auf die Umwel. Dadurch wird gewährleistet, dass das landwirtschaftliche System so natürlich wie möglich funktioniert.
Typische Praktiken des Biolandbaus beinhalten:
- Mehrjährige Fruchtfolgen als Voraussetzung für eine effektive Nutzung von lokal verfügbaren Ressourcen
- Verbot der Verwendung chemisch synthetischer Pflanzenschutzmittel und synthetischer Düngemittel sowie äußerst eingeschränkter Gebrauch von Tierantibiotika, Lebensmittelzusatzstoffen und Verarbeitungshilfsstoffen sowie anderen Zusatzstoffen
- Absolutes Verbot für die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen
- Nutzung von lokal vorhandenen Ressourcen wie z.B. Stalldünger zum Düngen oder hofeigenes Futter
- Auswahl von Pflanzen- und Tierarten, die krankheitsresistent und an lokale Bedingungen angepasst sind
- Aufzucht von Nutztieren in Freilauf- und Freilufthaltung sowie ihre Versorgung mit Biofutter
- Artgerechte Tierhaltungspraktiken, die auf die verschiedenen Tierarten abgestimmt sind
(Quelle: Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Europäischen Kommission)
Die Auflistung zeigt, dass wir bereits einen Großteil dieser Prinzipien erfüllen. In 24 Monaten ist der Umstellungsprozess abgeschlossen und wir dürfen dann unsere Rinder und alle Erzeugnisse unseres Bertiebes als Bio-Produkte vermarkten.