Die stark gefährdete Gelbbauchunke (Bombina variegata) lebt gemeinsam mit der Herde auf der Sommerwiese Sauborn. Die Klauenabdrücke der Rinder im sumpfigenUntergrund bieten ideale Lebensbedingungen für die Unke. „Rinder halten die Ufervegetation an Laichgewässern kurz, was sich positiv auf die Prädatorenreduktion und die Erwärmung der Gewässer auswirkt. In wassergefüllten Trittsiegeln und Bodenverwundungen laichen Gelbbauchunken. Ohne die Beweidung wuchern diese Kleinstgewässer zu und sind nicht mehr als Laichplatz geeignet (Reisinger 2007 / Weideprojekte in Hessen).“
Laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sind die Unken streng geschützt und stehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf der Roten Liste. Die Mutterkuhhaltung mit Extensiv-Rassen stellt eine Mischform von Landbewirtschaftung und Naturschutz dar, durch die beide Seiten gewinnen können, heisst es z.B. auf der Homepage des Verbandes Schleswig-Holsteiner Fleischrinderzüchter e.V. : „In der Steinzeit des Naturschutzes galt es als ökologisch beste Lösung, Flächen aufzukaufen und einfach nicht zu bewirtschaften. Sukzession heißt das, und führt zu einem Landschaftsbild, dass nicht jeder mag. Heute weiß man: Sukzessionsflächen sind in der Regel deutlich ärmer an Tier- und Pflanzenarten als extensiv bewirtschaftetes Grünland. Dadurch bekamen Rinder in Extensivhaltung eine neue Rolle: die des Landschaftspflegers.“
Das Zusammenleben der Gelbbauchunke mit unseren Rindern ist nur ein Beispiel für erfolgreiche ganzjährige Naturschutzbeweidung.